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90 Jahre Stützpunktfeuerwehr

Historischer Tag für unsere Feuerwehr...

 

 

1927-Durch Veranlassung des Herrn Landrat Dr.Thein beschaffte der Kreis Hildburghausen mit Beihilfe eines Staatszuschusses für die Bezirke des Kreises Motorspritzen mit Mannschaftswagen. Nach Hildburghausen bekommen nun Eisfeld, Themar, Römhild und Heldburg jeweils Motorspritzen zugeteilt.

 Die Technik der Löschmannschaften bestand zu diesem Zeitpunkt noch aus Pferde- oder Handgezogenen Spritzenwagen.

1835 Leutenberger Spritze Kuhschwanzfest1930
Leutenberger Spritze Bj.1835 hier zum 3. Pfingstfeiertag (Kuhschwanzfest) 1930 auf dem Eisfelder Kirchplatz

Die Motorspritzen (gaf) wurden durch die Firma G.A. Fischer in Görlitz und die Mannschaftswagen von der Firma Kuhn (auf OPEL Kraftwagen) aus Halle an der Saale produziert.

Für den Amtsbezirk Eisfeld (damals größter im Landkreis) wurden 2 Motorspritzen und 1 Mannschaftswagen bestellt. Am 4. November überzeugten sich der thür. Landesbranddirektor Dr. Zaps, 1. Bürgermeister Reinhardt sowie mehrere Gemeindevorsteher von der Leistungsfähigkeit der bestellten Motorspritzen.

Am 14. & 20. November erhielten die neu gebildeten Motorlöschmannschaften Eisfeld und Fehrenbach ihre Einweisung durch Vertreter aus Görlitz in die moderne Technik.

1930um Motorlöschzug
Motorlöschzug 2 Eisfeld 

Neben Steigern, freiwilliger Hydrantenabteilung und den Pflichtfeuerwehreinheiten gab es nun eine weitere freiwillige Feuerwehrabteilung in unserer Stadt deren Aufgabengebiet auch in der (vom Landkreis angeordneten) überörtlichen Löschilfe in den einzelnen Bezirken besteht .

Am 7.Dezember 1927 wird die Spritze durch Herrn Landrat zur Benutzung frei gegeben.

Übung d.Feuerwehr1933
Übung der Feuerwehr 3. Pfingstfeiertag 1933-Brückengasse/klein Venedig

1. Als Mannschaft der Abteilung werden bestimmt:

  • Oberleitung der 2 Motorspritzen - Bezirksbrandmeister Krapp
  • Führer Motorlöschzug 2 Eisfeld - stllv. Bezirksbrandmeister Herrmann sowie Arno Bleyer
  • Kraftfahrer - Bernhard Lages, Kurt & Friedrich Forkel
  • Begleitmannschaft - Karl Pfrenger, Erich Mahr, Max Beer und Wilhelm Heinrich

2. Unterbringung des Motorlöschzuges im Eduard Seifert`schen Neubaus Auto-Großgarage (ab 3.9.1933 im Alten Graben)

3. stille Alarmierung der Mannschaft Überland erfolgt zunächst über Boten, später (1930) bekommen 4 Kameraden eine Nachtverbindung (Telefon) zur Alarmierung des Löschzuges 

 Viel Freude kam zunächst jedoch nicht bei den Eisfelder Floriansjüngern auf. Mit Schreiben vom 17.Januar 1928 an Bezirksbrandmeister Krapp über die erste große Spritzenprobe werden erhebliche Mängel am Gespann festgestellt.

"Bei der ersten Probe wurde gefunden, das die Pumpe nicht ansaugt. Nach langem Suchen stellte sich heraus, das sämtliche Verschraubungen mit der Hand angezogen wurden und sich infolgedessen lockerten. Ferner wurden während der Fahrt vom Motor verschiedene Muttern verloren; die Montage der Spritze ist also nicht einwandfrei gewesen. "

Die Motorspritze muss zur Reperatur zurück ins Werk dafür wird als Ersatz die Spritze aus Fehrenbach nach Eisfeld versetzt.

2013 07 27 160 Jahre Feuerwehr Übung 033
2013 - Lafettenmotorspritze Eisfeld mit Mannschaftskraftwagen (Oldtimer Mercedes Benz Historikfahrzeug der Bergwacht Schnett) zur 160 Jahr-Feier

Ein weiteres Problem erkannte man schon vor der Anschaffung der beiden Löschzüge. Der Landkeis beschaffte die neue Technik, die Löschbezirke mussten aber selbst für die Unterhaltungskosten aufkommen weshalb Anfang des Jahres 1927 schon erste Überlegungen unternommen wurden. Am 5.Juli des Jahres bittet Landrat Dr. Thein in einem Brief den Stadtvorstand Eisfeld, zur Finanzierung der Motorlöschzüge einen Feuerlöschzweckverband (bestehend aus allen 35 !!! Gemeinden des Löschbezirkes Eisfeld) zu gründen, ein erster Satzungsentwurf liegt dem Schreiben bei. Am 26.08.1927 wird der Satzung und dem Eintritt in den Eisfelder Feuerwehrlöschverband mit 1 Gegenstimme und 2 Enthaltungen durch den Stadtrat beigetreten.

Die Satzung und der Eintritt in den Verband wird jedoch vorerst von einigen Waldgemeinden abgelehnt da einerseits die tatsächlichen Unterhaltungskosten für die jeweilige Gemeinde noch nicht klar beziffert werden kann, zum anderen wird aufgeführt das es in vielen Dörfern ein neues Wasserleitungsnetz mit Hydranten existiere und somit der Einsatz der Motorspritzen nicht erforderlich.   

Die Bemühungen um eine Einigung im Löschbezirk werden sich noch über mehrere Monate hinziehen, bis zum nächsten kleinen historischen Jubiläum unserer Eisfelder Feuerwehrgeschichte. Aber dazu mehr im nächsten Jahr....

 

Quellen: FFW-Eisfeld,Stadtarchiv Eisfeld, Bildarchiv Museum Eisfeld, Stadtchronik Klaus Pfrenger